Zu früh entfaltet sich beim Nachbarn violett der Flieder
und Kirschenblütenblätter wehen leise schwebend nieder.
Ganz überzeugt schmettert ein Piepmatz seine Lieder
aus dem Gesträuch - seh´ ich dort glänzen sein Gefieder?
Ach, wehe Lebensfreud´ ergreift, belebt die müden Glieder ...
CH, 16.05.2022
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Friederike G. (Mittwoch, 18 Mai 2022 19:35)
Das Gedicht gefällt mir, obwohl ich zuerst über die "wehe" Lebensfreud' gestolpert bin.
Ja Freude kann auch wehtun, besonders wenn man so alt ist wie ich und oft denkt: "Erlebe ich diese Schönheit zum letzten Male oder vielleicht doch noch mehrmals?"
Charis Haska (Mittwoch, 18 Mai 2022 21:18)
Liebe Friederike G.,
Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Sie diese Schönheit noch oft erleben dürfen!
Ich habe den Eindruck, dass mit den Jahren unsere Freude an Tiefe gewinnt. Manchmal hebt sie sich gerade auf dem Hintergrund des Schmerzes auf feine Weise ab. Ganz herzlichen Dank für Ihre angenehme Rückmeldung!
Herzlich grüßt Sie aus dem schönen Fichtelgebirge
Charis Haska