Heute Morgen durfte ich mich auf den Weg machen, es abzuholen. Die Strecke nach Rehau über Niederlamitz und Fahrenbühl führt durch wunderbare Wiesen und Wälder und ist herrlich ruhig zu fahren. Es ist immer wieder schön, schließlich am gepflegten Maxplatz in Rehau anzugelangen: Die Stadt ist nicht nur eine von Bayerns Modellstädten, sondern auch eine Augenweide. Um bei den Augen zu bleiben: Der Kontakt mit dem Verleger in der malerischen Burgstraße geschieht quasi auf Augenhöhe, fast freundschaftlich. Durch die Hintertür kam ich mit ins Lager.
Warum ich seit meiner Ankündigung vor anderthalb Wochen nichts mehr vom Kochbuchprojekt verlauten ließ? Ganz einfach: Auf dem Weg von der Druckerei zum Verlag waren die fertigen Exemplare
in der Spedition hängengeblieben.
Doch nun zum eigentlichen Buch:
Euch erwartet eine bunte Sammlung von Rezepten mit Heimatbezug.
Da mag manch Eine(r) fragen, ob nun zu allen fränkischen Kochbüchern noch ein weiteres nötig war.
Ja,
sage ich.
1. Denn dieses Kochbuch ist entstanden genau auf der Grenze zwischen meiner ersten Heimat, dem Frankenwald und meiner Wahlheimat, dem Fichtelgebirge. (Mit dem neueren Begriff "Hochfranken" werden die beiden Urlaubsregionen mit dem Bayerischen Vogtland zusammengefasst. Nicht jeder ist über diesen technischen Ausdruck glücklich).
Eine wichtige Eigenschaft der Gegend, für den Besucher aber nicht gleich ersichtlich: Nach dem zweiten Weltkrieg mussten hier in unmittelbarer Nähe zweier Grenzen viele Menschen aus Schlesien, Ostpreußen und dem Sudetenland versuchen, Fuss zu fassen - eine durchaus nicht einfache Aufgabe.
In der Rezeptauswahl spiegelt sich diese Besonderheit wieder.
2. Dieses Buch möchte dazu beitragen, das zu bewahren, was ältere Menschen uns nur noch so lang erzählen können, wie sie noch da sind. Die Sammlung entstand aus einer Serie von Gruppenarbeiten im Seniorenhaus Konradsreuth. Ich, als Schriftführerin und Moderatorin, kam dabei aus dem Staunen nicht mehr heraus, was diese so verschiedenen Menschen alles dazu beisteuern konnten.
3. Arbeit mit älteren Menschen ist wichtig und beglückend. Das Kochbuch möchte Anregung geben, wie solche Begegnungen gestaltet werden können. Menschen und ihr Lebensweg dürfen und sollen dabei sichtbar werden.
Schon während die Corona- Pandemie abklingt, ist es wichtig, sich Gedanken zu machen, wie diese Menschen, die sich um unser Land und unsere Zukunft verdient gemacht haben, wertschätzend begleitet werden können. So, wie wir selbst eines Tages begleitet werden wollen, wenn unsere Kräfte nachlassen. Die eine oder der Andere wird ein großes Bedürfnis haben, denen, die nach uns kommen, noch Gutes und viele Erfahrungen weiterzugeben.
Die ersten Exemplare gingen heute per Post an das Seniorenhaus Konradsreuth. Johanna de Waele und ihre Mitarbeiterin in der Marktleuthener Papeterie drückten die Sendung dem Paketfahrer im letzten Moment vor seiner Abfahrt in meinem Beisein in die Hand.
In der Papeterie wird das Buch erhältlich sein. Außerdem im Buchhandel - und, sofern gewünscht, mit Widmung
auch bei
mir.
ISBN: 978-3-948397-28-9
#FreudeanderArbeitmitaltenMenschen
Kommentar schreiben